Joseph Rudyard Kipling

Über Bord

Kipling hat mit „Über Bord“ einen der beliebtesten Romane der angelsächsischen Welt geschaffen: Harvey Cheyne ist der junge Erbe eines Millionenvermögens.

Eines Tages fällt er von Bord eines Passagierdampfers und damit aus

der verwöhnten Welt der Privilegierten in den harten Kampf ums Dasein an Bord der „We’re Here“, eines Kabeljaufischers vor Neufundland.

Wie Mowgli aus dem „Dschungelbuch“ muss sich Harvey Cheyne über Nacht auf eine neue Umgebung einstellen.

Rezension

Eine Geschichte die mehr oder weniger nicht mal so weit entfernt ist, wie aus der Realität gegriffen, nur sieht die meistens ja dann doch bekanntlich anders aus. Ein reicher, verwöhnter und realitätsferner junger „Bengel“ fällt Nachts berauscht von einem Luxusliner und wacht inmitten einem Fischernetz voller Kabeljau auf und gelangt auf einen kleinen Fischkutter der ums überleben kämpft und deren Familien ernährt.

Was tut ein reicher Schnösel in solch einer brisanten Situation? Versucht er den Kapitän mit Geld zu bestechen um wieder an Land gebracht zu werden oder fügt er sich in seiner Situation und lernt ein anderes Leben kennen? All das könnt ihr in diesem wunderschönen beschriebenen Roman nachlesen.

"Der Autor braucht nicht einmal zehn Seiten um den Leser in seiner Geschichte mitzureissen. Erzählt wird vom Leben zur See, vom Fischfang, spielt mit der Poetik nautischer Begriffe und untermalt die dichte Atmosphäre gekonnt mit den Dialekten der Matrosen."

"Die Entwicklung des Protagonisten Harvey Ch. erfolgt nicht wie im Bildungsroman üblich durch Liebe, Literatur und Kunst, sondern durch harte Arbeit, Spucke und Schweiß. So verändert zurückgekehrt, gewinnt Harvey Ch. den Respekt seines Vaters."

Wirklich ein tolles Buch aus der Büchergilde mit sehr schönen Illustrationen und einer kleinen Seekarte wo die Bänke drauf verzeichnet sind und so immer nachschauen kann, wo der Fischkutter seine Fänge einholt.